Stadt rückt Schrottfahrrädern und dauerparkenden Drahteseln in Bike & Ride-Anlagen zu Leibe – Am Hauptbahnhof sind jetzt 64 Stellplätze für 24-Stunden-Parker reserviert
Schrottfahrräder oder dauerparkende Drahtesel sind nicht nur in der Innenstadt ein Ärgernis. Auch bei den Bike & Ride-Stellplätzen am Hauptbahnhof sorgten sie für ordentlich Unmut bei Pendlern und Stadtbauhof-Mitarbeitern. Sorgten, denn die Stadt Bayreuth geht verstärkt gegen dauerparkende Bikes und Fahrradleichen vor. So dürfen seit kurzem Fahrräder auf 64 Stellplätzen für maximal 24 Stunden abgestellt werden. Bei den restlichen 88 Stellplätzen der Bike & Ride-Anlage gilt als Höchstparkdauer 30 Tage. „Werden Fahrräder länger als erlaubt abgestellt, werden sie abgezwickt und zum Bauhof abgeschleppt“, kündigt Bernd Sellheim, der Leiter des Stadtbauhofs, an.
Die Beschwerden über die langzeitparkenden Fahrräder am Bahnhof hätten sich in letzter Zeit verstärkt, weshalb sich die Stadt zu der 24-Stunden- und 30-Tage-Regelung entschlossen habe, erläutert Sellheim. Diese Zwei-Parkzeiten-Regelung soll übrigens zeitnah auf die rund 150 Bike & Ride-Stellplätze in der Tunnel-Straße ausgeweitet werden, da es auch hier Herausforderungen mit Dauerparkern gibt.
Zusätzlich haben Mitarbeiter des Stadtbauhofs bereits Anfang Juni damit begonnen, offensichtlich dauerhaft in der Bike & Ride-Anlage abgestellte Drahtesel zu kennzeichnen. „Wir hatten den Besitzern eine Frist von 14 Tagen eingeräumt, ihre Räder wegzufahren“, berichtet Bernd Sellheim. Nach Verstreichen der Frist hätten seine Mitarbeiter 50 bis 60 Fahrräder weggeräumt und zum Bauhof gebracht, wo sie seither lagern. „Wir warten jetzt drei Monate. Wer sich meldet, erhält sein Fahrrad zurück. Meldet sich niemand, werden gut erhaltene Bikes öffentlich versteigert und die Fahrradleichen verschrottet“, sagt der Chef des Stadtbauhofs. Groß vermisst scheinen die Räder jedenfalls nicht zu werden, denn bisher haben sich erst drei Besitzer von den von den Bike & Ride-Stellplätzen abgeschleppten Fahrrädern gemeldet.
Abgeschleppte Fahrräder stehen im Stadtbauhof
Am Bauhof stehen aber weit mehr als die 50 bis 60 vom Bahnhof abgeschleppten Drahtesel. „Wir schauen uns natürlich auch in der Innenstadt nach Schrotträdern um, deren Ketten verrostet sind oder die keinen Sattel mehr haben“, erläutert der Bauhofleiter. Auch diese werden gekennzeichnet und anschließend nach 14-tägiger Frist abgeschleppt. Vor dem Bürgerfest hatten die Mitarbeiter des Stadtbauhofs im Bereich der Maximilianstraße übrigens besonders viel zu tun. Denn sie mussten nicht nur an Laternen oder Verkehrsschildern dauerentsorgte Fahrradleichen entfernen, sondern sich um seit Längerem abgestellte neuere Bikes kümmern, die beim Aufbau von Bänken, Buden oder Bühnen im Weg standen. „Diese wurden von uns fotografiert – wie übrigens alle von uns abgeschleppten Räder – und ebenfalls zum Bauhof transportiert. Wer also sein Fahrrad – egal ob neu oder alt – vermisst, sollte sich beim städtischen Fundbüro (Tel.: 0921 251357) oder im Stadtbauhof (Tel. 0921 251847) melden, denn dort gibt es die Bilder der etwa 150 Fahrräder zu sehen, die mittlerweile bei uns abgestellt sind“, sagt Bernd Sellheim.